Eine umfassende Kinderbetreuung sowie die Sicherung des Grundschulstandortes mit Nachmittagsbetreuung der Schulkinder sind zwei äußerst wichtige Standortfaktoren für eine familienfreundliche Gemeinde und zugleich kommunale Kernaufgaben. Dabei ist festzustellen, dass die staatliche Schulaufsicht die Richtlinienkompetenz besitzt und wesentlichen Einfluss auf einen Bildungsstandort und dessen Struktur hat, z.B. wenn die Mindestklassenstärke nur knapp verfehlt wird und es zur Bildung von Kombiklassen kommt.
Wo stehen wir hier in Geroldsgrün und wie sieht die Zukunft aus?
Es gibt einen Kindergarten mit zwei Gruppen, der unter der Trägerschaft der evangelischen Kirchengemeinde steht und hier eine sehr wichtige Säule der Kinderbetreuung bildet.
Im Jahr 2011 wurde in Ergänzung zum zweigruppigen Kindergarten im alten Kantorat eine Kinderkrippe eingerichtet, die für zwölf Kleinstkinder eine Betreuungsmöglichkeit bietet. Dazu kam im Jahr 2018 eine erweiterte Schulkinderbetreuung an der Lothar von Faber-Grundschule, was sich wegen der stetig steigenden Nachfrage gegenüber einer Betreuung im Kindergarten sowohl aus räumlichen als auch organisatorischen Gründen als die bessere Lösung anbot. Aktuell ist für das Schuljahr 2020/2021 eine erneute Erweiterung der Schulkinderbetreuung Thema im Gemeinderat, um dem sich abzeichnenden zusätzlichen Bedarf gerecht zu werden.
Ein Problem in der Kinderbetreuung ergibt sich aus der Tatsache, dass für den bestehenden Kindergarten eine Generalsanierung ansteht, wobei sich die Kita-Trägerschaft bereits zum Ausdruck gebracht hat, diese Kosten nicht stemmen zu können. Es haben bereits mehrere Abstimmungsgespräche zwischen Träger und Kommune stattgefunden. Durch Baufachleute muss nun der tatsächliche Sanierungsumfang anhand einer Wirtschaftlichkeitsberechnung einschließlich einer Kostenschätzung festgestellt werden. In Abhängigkeit des ermittelten Sanierungsumfanges wird zu entscheiden sein, ob der Kindergarten unter Berücksichtigung neuester pädagogischer Standards in der Kinderbetreuung am jetzigen Standort verbleiben kann oder eine andere Möglichkeit der Unterbringung geschaffen werden muss. Dieses wichtige Thema wird den neuen Gemeinderat noch lange Zeit beschäftigen, da die Kinderbetreuung nach den gesetzlichen Vorgaben letztendlich eine kommunale Pflichtaufgabe ist. Wir als SPD-Fraktion im Gemeinderat werden alles daransetzen, an einer bedarfsgerechten und finanziell tragfähigen Lösung mitzuarbeiten.
Als Ergänzung dazu noch einige Zahlen, die bezüglich der Kinderbetreuung von Interesse sein könnten. Der von der Gemeinde zu übernehmende Personalkostenanteil für die Kinderbetreuung lag zuletzt bei rd. 570.000 €, wobei von staatlicher Seite rd. 360.000 € als Zuschuss flossen. In diesen Kosten sind auch Aufwendungen für Kinder enthalten, die in auswärtigen Betreuungseinrichtungen untergebracht sind, wovon etliche Eltern aus persönlichen oder beruflichen Gründen Gebrauch machen und die Kosten dafür ebenso von der Wohnortgemeinde mitzutragen sind.
Wie bereits eingangs erwähnt, ist es ebenso unser festes Bestreben, den Grundschulstandort langfristig zu sichern, was zum einen den bildungspolitischen Zielen der Staatsregierung entspricht, wonach Dorfschulen zu erhalten sind und wovon man aufgrund der Geburtenzahlen auch ausgehen kann. Damit dies auf Dauer so bleiben kann, ist es jedoch erforderlich, dass Eltern die Grundschulerziehung für ihre Kinder auch in Geroldsgrün wahrnehmen und nicht auf alternative Bildungsangebote in anderen Kommunen ausweichen.
Seitens der Gemeinde wird durch Sanierungsmaßnahmen im und am Gebäude und durch Modernisierung pädagogischer Einrichtungen, wie aktuell die vorgesehenen Investitionen in eine neue digitale Medienausstattung (Stichwort: „Digitales Klassenzimmer“) alles unternommen, um den schulischen Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden. Das war und ist für die SPD-Fraktion ein äußerst wichtiges Anliegen, das jedoch einer steten Aufmerksamkeit bedarf. Auch dazu noch einige Zahlen. Für Sanierungsmaßnahmen und Ausstattungsergänzungen wurden im letzten Jahr rd. 120.000 € eingesetzt (Dachsanierung Turnhalle, Hallenschutzboden, Mobiliar) und für die das „digitale Klassenzimmer“ sind ca. 70.000 € zu veranschlagen. Zum Schuletat sind weiterhin Gastschulbeiträge für die Hauptschüler an den Mittelschulen in Schwarzenbach am Wald und Naila in Höhe von rd. 55.000 € jährlich zu leisten und die Schülerbeförderung schlägt mit rd. 77.000 € abzüglich eines staatlichen Zuschusses von rd. 46.000 € zu Buche.
Bildung bekommt man nicht zum Nulltarif! Bildung kostet Geld! Geld, das wir gerne für die Erziehung unserer Kinder bereitstellen und einsetzen wollen!
Bereits im Jahr 2012 gab es einen Antrag aus der SPD-Gemeinderatsfraktion zur Prüfung von Fördermöglichkeiten zur Umgestaltung des gemeindlichen Areals im Umgriff des ehemaligen Schwimmbades in Geroldsgrün zur weitergehenden Freizeitgestaltung und touristischen Nutzung. Gegebenenfalls sollte ein entsprechendes Projekt initiiert werden und in den weiteren Haushaltsberatungen für 2013 eine erste Berücksichtigung finden.
Im Rahmen der „Förderoffensive Nordostoberfranken“ - einem Förderprogramm des Freistaates Bayern zum Leerstandsmanagement in 2016 - mit einer Förderspitze von 90 % wurde seitens der Gemeinde Geroldsgrün u.a. das Areal „Altes Schwimmbad“ gemeldet und so auch als förderfähiges Projekt von Regierungsseite vollumfänglich anerkannt. Die Beteiligung an dieser Förderoffensive muss man als besonderen Glücksfall für Geroldsgrün verstehen, da nun zum Antrag der SPD-Fraktion aus 2012 hier in wesentlichen Bereichen die finanzielle Umsetzung dieses Projektes als gesichert zu sehen ist. Wesentliche Motivation zur Umsetzung dieses Projektes für die SPD-Fraktion war dabei, dass ein dem Verfall peisgegebenes landwirtschaftliches Anwesen und ein sich selbst überlassenes Gewässer keinesfalls einen Beitrag zu einem einladenden Ortsbild darstellen. Nachdem der westliche Ortseingang von Geroldsgrün im Wesentlichen durch die alten Industriegebäude Graetz / Nokia geprägt ist, sollte die Fortführung dieser Linie keinesfalls beibehalten werden. Mögliche Interessenten für dieses Areal waren mit ihren Nutzungsideen alles andere als geeignet, hier einen Beitrag zu einem besseren einladenden Ortsbild zu leisten. Es ist festzuhalten, dass es ausschließlich der SPD-Gemeinderatsfraktion zu verdanken ist, dass dieses Areal in gemeindlicher Hand verbleiben konnte und jetzt einer neuen Nutzung bei sehr überschaubarer finanzieller Eigenbeteiligung der Gemeinde zugeführt werden kann.
Wie sehen wir nun diese Umgestaltung „Altes Schwimmbad“:
Durch den Gebäudeabbruch, der Neugestaltung der Scheune mit Umgriff und weitergehenden landschaftsgestalterischen Maßnahmen ist eine Aufwertung des Ortsbildes selbsterklärend.
Eine Nutzung der Wasserfläche in ausschließlicher Eigenverantwortung ist gegeben.
Im Rahmen dieser Maßnahme erfolgt auch eine Aufwertung des Kinderspielplatzes.
Der Freizeitwert des Areals wird durch Ruhe-, Spiel- und familienfreundlichen Aufenthaltsmöglichkeiten, sowie einer landschaftsgerechten Wegeführung deutlich gesteigert.
Die Einrichtung der Scheune ermöglicht eine uneingeschränkte Nutzung außerhalb der Wintermonate (innerhalb der Wintermonate mit Einschränkungen) durch Privatpersonen, Vereine und sonstigen Interessenten.
Weiterhin ist eine Nutzung zu kulturellen Veranstaltungen und im Bildungsbereich zu sehen. Die neugestaltete Scheune soll auch wesentlicher Bestandteil des Projektes „Wiesenmuseum“ des Landkreises werden und dabei Ausgangspunkt für entsprechende Exkursionen sein.
Ein Catering durch heimische Gastronomie ist ausdrücklich erwünscht.
Mit der Schaffung von Wohnmobilstellplätzen besteht nun die Möglichkeit auch touristisch im Gemeindebereich wieder etwas voran zu kommen.
Es liegt hier nun natürlich auch an der heimischen Bevölkerung, das Areal mit Leben zu erfüllen. Im Rahmen des Kommunalwahlkampfes wird ja landauf und landab mit neuen Ideen geworben, die man einbringen will und so ergibt sich hier eine sehr gute Möglichkeit, dies auch unter Beweis zu stellen.
Es gibt auch Kritiker zu diesem Projekt, die es als hinausgeschmissenes Geld sehen, dort zu investieren.
Hier gibt es einiges an guten Argumenten, was den Kritikern entgegengehalten werden muss.
Man sollte wissen, dass staatliche Fördergelder ausschließlich projektbezogen verwendet werden müssen und keinesfalls in andere Maßnahmen umgeleitet werden dürfen. Würde Geroldsgrün diese Förderung nicht abgreifen, kämen diese Gelder unmittelbar einer anderen Kommune im Rahmen dieser Förderoffensive zugute. Es könnte dann wiederum heimische Kritiker auf den Plan rufen, die dann mit dem Argument „woanders passiert was und bei uns mal wieder nichts“ zu punkten versuchen. Eine geübte Kritik, hier besser in zwei Wirtshäuser zu investieren, ist in diesem Zusammenhang natürlich völlig absurd, da es für so etwas keinerlei rechtliche Grundlage für eine Kommune gibt. Hier sind unternehmerische Initiativen von Privatpersonen gefordert und nicht die Kommune. Auch wäre hier die Frage zu stellen, wo denn die vielen Gäste plötzlich her kommen sollten, um einen wirtschaftlichen Betrieb zu ermöglichen.
Abschließend ist festzuhalten, dass die Gemeinde Geroldsgrün im Rahmen der Förderoffensive sechs Projekte im Gemeindebereich gemeldet hatte, die alle anerkannt wurden. Fünf Projekte sind nun in der Umsetzung, die alle einen sehr guten Beitrag zur ortsgestalterischen Aufwertung für eine lebenswerte Gemeinde mit Zukunftsperspektive darstellen.